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Legenden im SVS-Dress: Franz Hasil

Er war gefeierter Fußballstar bei Rapid Wien, Schalke 04 und Feyenoord Rotterdam: In der Saison 1980/81 spielte der legendäre Franz Hasil im Dress des SV Spittal. Mario Brenter erinnert sich an seinen damaligen Mitspieler.

Es war ein Sensationstransfer, den der Vorstand des SV Spittal rund um Präsident Heinz Klingan und Obmann Gerhard Kaiser vermelden konnte: Der große Franz Hasil sollte in der Saison 1980/81 nach dem verlorenen Aufstiegsduell in die zweite Bundesliga gegen Wels als neuer Mittelfeldmotor im SVS-Dress den lang ersehnten Traum vom Bundesliga-Aufstieg erfüllen.

Und plötzlich kickte ein großer Fußballstar im Goldeck Stadion: In den Jahren 1962 bis 1968 bestritt er insgesamt 103 Meisterschaftsspiele als Stürmer für Rapid Wien. In dieser Zeit wurde Hasil insgesamt dreimal Meister (1964, 1967, 1968) und einmal Cupsieger (1968). Nach einem Jahr in Gelsenkirchen bei Schalke 04 ging Hasil in die Niederlande zu Feyenoord Rotterdam, damals vom Österreicher Ernst Happel trainiert. Dort gewann er als erster Österreicher den Europapokal der Landesmeister, sowie den Weltpokal im Jahr 1970 und wurde niederländischer Meister 1971. Er wurde zum besten Legionär aller Zeiten in den Niederlanden gewählt.

Mit dem Weltstar Franz Hasil (erster Reihe, ganz rechts) in einer Mannschaft. Ganz links: Mario Brenter, damals mit 18 Jahren einer der Jüngsten des erfolgreichen SVS-Teams. – Foto: SV Spittal

Und auch in Spittal wurde Hasil seinem Ruf gerecht: Rasch avancierte der damals 36-Jährige zum Schlüsselspieler und Liebling der Fans. Alois Jagodic war Trainer dieser Mannschaft. Damals ganz jung im Team war mit 18 Jahren auch Mario Brenter, der sich gerne an die Zeit mit Hasil erinnert: „Er war ein echtes Vorbild, hat uns jungen Spielern im Training viele Tricks beigebracht und wenn er von seinen Glanzzeiten in Rotterdam erzählte, lauschten alle ganz ehrfürchtig.“

Hasil war maßgeblich beteiligt, dass der SVS in dieser Saison mit 22 Siegen, 2 Unentschieden und nur zwei Niederlagen Meister der Landesliga wurde. Die Tordifferenz von plus 54 (72:18) ist bis heute unerreicht.

Brenter erinnert sich an den 7:0 Heimerfolg in den Aufstiegsspielen gegen Union Vöcklamarkt: „Da hat er ein Volleytor geschossen, so etwas habe ich noch nicht gesehen. Ich kam zu ihm als erster Gratulant und er sagt nur: ,Heast, hast gsehn’ wie ich den reinghaut’ hab?’ Hasil hat in seiner Karriere alles erreicht, aber er konnte sich über ein Tor in der Kärntner Landesliga freuen als hätte er uns gerade zu einem Weltmeistertitel geschossen.“

Doch auch die Künste von Fußballstar Franz Hasil genügten am Ende nicht, um den erhofften Aufstieg in die zweite Bundesliga zu schaffen. Im alles entscheidenden Spiel am 4. Juli 1981 auswärts gegen Flavia Solva wird das Spiel von Schiedsrichter Wöhrer abgebrochen, weil SVS-Trainer Jagodic einen Flavia Solva Spieler umgestoßen haben soll. Das alles sei angeblich nie geschehen, heißt es in den Aufzeichnungen des SVS, Zeugenaussagen würden das bestätigen. Das Spiel wurde jedenfalls mit 0:3 strafverifiziert – der SV Spittal musste noch ein Jahr warten bis der Aufstieg 1982 Wirklichkeit wurde.

Franz Hasil ging im Sommer 1981 zur Vienna, wo er auch als Trainer tätig war. Sein ehemaliger Mitspieler und Trainer Jagodic erinnert sich: „Wenn er wollte, war er Weltklasse. Wie keinem anderen gehorchte dem Franz der Ball.“

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